AllgemeinGesundheit

Rheumatische Erkrankungen – nicht nur die Gelenke sind betroffen

Rheuma gilt als Erkrankung mit vielen Gesichtern. Sie kann das Skelett, Gelenke, seltener Muskeln, Gefäße, Organe und das Bindegewebe in Mitleidenschaft ziehen. Rheumatische Erkrankungen gehen fast immer mit Schmerzen einher und bedeuten für die Betroffenen erhebliche Bewegungseinschränkungen und einen Verlust ihrer Lebensqualität. Nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen können an Rheuma erkranken. 

Rheuma – die vier Hauptgruppen

Rheuma kann in sehr unterschiedlicher Form auftreten. Daher wird die Erkrankung in vier große Hauptgruppen eingeteilt. 

1. Die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

Bei dieser Art des Rheumas sind die Entzündungen nicht nur auf einzelne oder mehrere Gelenke oder das Bindegewebe beschränkt, sondern haben den gesamten Körper befallen. Die wichtigste und bekannteste entzündliche Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis, auch chronische Polyarthritis genannt. Ebenso gehört die entzündliche Wirbelsäulenerkrankung Morbus Bechterew in diese Gruppe. 

2. Die degenerativen Erkrankungen

In diese Kategorie fällt die degenerative Gelenkserkrankung Arthrose. Die Ursache für diese rheumatische Erkrankung sind Abnutzungserscheinungen der Gelenkknorpel und des Gelenkknochens unter anderem durch langjährige körperliche Belastung und ggf. Übergewicht. 

3. Weichteilrheumatismus 

Fast jeder hatte schon mal Schulter- oder Rückenschmerzen durch Fehlhaltung, einen steifen Nacken oder Verspannungen im Hüftbereich. Wenn die Muskeln überlastet sind oder die Sehnen gereizt, treten rheumatische Beschwerden im Weichteilgewebe auf. Dabei wird jedoch kein Gewebe zerstört. Eine ausgeprägte Form dieses Weichteilrheumatismus ist das Fibromyalgie-Syndrom, eine chronische Schmerzerkrankung. 

4. Stoffwechselerkrankungen

Zu dieser Gruppe rheumatischer Erkrankungen gehört u. a. die Osteoporose. Durch einen gestörten Knochenstoffwechsel (bei Frauen häufig in den Wechseljahren) kommt es zum Verlust von Knochensubstanz und im fortgeschrittenen Stadium zum Einbruch von Wirbelkörpern.  

Symptome – unspezifisch

Die am häufigsten vorkommende rheumatische Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis. Anfangs sind die Symptome oft sehr unspezifisch. Es kann zu Gewichtsverlust, Müdigkeit und Appetitlosigkeit kommen, auch leichtes Fieber ist möglich. Später kommt es dann zu Gelenkschmerzen. Die Betroffenen können zum Beispiel ihre Finger nicht mehr richtig bewegen und haben Schwierigkeiten bei feinmotorischen Bewegungen. Im weiteren Krankheitsverlauf entzünden sich die Gelenke. Chronische Schmerzen sind die Folge. Die rheumatoide Arthritis verläuft häufig in Schüben. Sie ist nicht heilbar. Im Frühstadium ist eine sichere Diagnose aufgrund der unspezifischen Symptome schwierig. Neben Laborwerten sind bildgebende Verfahren entscheidend für den richtigen Befund. 

Therapie – rheumatische Erkrankungen sind in der Regel chronisch

Da rheumatische Erkrankungen in sehr unterschiedlichen Ausprägungen auftreten können, sind auch die damit verbundenen Therapien different. Zudem gibt es große Unterschiede im Krankheitsverlauf. Im Allgemeinen sind rheumatische Erkrankungen chronisch. Die einzelnen Krankheiten können zum Teil wirksam behandelt, aber nicht vollständig geheilt werden. Das gilt vor allem für die rheumatoide Arthritis. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose, damit ein Fortschreiten der Gelenkzerstörung verlangsamt werden kann. 

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