
Hat man nicht gerade noch die Windeln gewechselt? Plötzlich steht das „Baby“ vor seinen Eltern und möchte erst nach Mitternacht heimkommen. Wenn das Kind erwachsen wird, stehen Eltern vor so mancher Herausforderung. Aber nach durchwachten Babynächten und Kleinkind-Wutausbrüchen schaffen gelassene Eltern auch das.
Die Pubertät ist die Zeit der großen Umbrüche, körperlich wie seelisch verändert sich für die Jugendlichen sehr viel auf einmal. Das schafft Verunsicherung und lässt Konflikte entstehen – auch bei den Eltern. Obwohl das Klischee des rebellischen Teenies weit verbreitet ist, muss es längst nicht so kommen. Viele Teenager schätzen den Draht zu ihren Eltern auch während der Pubertät. Es ist längst nicht alles schlecht: Junge Erwachsene strotzen vor Energie und Ideen, sie sind idealistisch und haben einen starken Gerechtigkeitssinn.
Privatsphäre: Nichts persönlich nehmen
Allerdings beginnen die jungen Rebellen Distanz aufzubauen, was zum Erwachsenwerden dazugehört. Sie erzählen wenig, ziehen sich zurück. Eltern fühlen sich dadurch schnell ausgeschlossen oder zurückgestoßen. Dabei ist die Pubertät eine Zeit, in der Eltern ihre Kinder dabei unterstützen sollten, sich zu individuellen, unabhängigen Persönlichkeiten zu entwickeln.
Pubertät: Wie war das damals…?
Ein erster Schritt um Streit zu vermeiden, ist stets, den anderen zu verstehen. Eltern haben manchmal vergessen, wie es damals war. Aber wer fand tagelange Familienfeiern mit 15 nicht öde? Es hilft, sich ein wenig an die eigene Jugend zu erinnern. Vielleicht ist die Teenie-Zeit des Kindes eine gute Gelegenheit, in alten Fotos zu stöbern. Bereitet euch darauf vor, dass euer Sprößling unberechenbare Stimmungen hat. Mal fühlt sich ein Teenager völlig erwachsen, dann kommt wieder das unsichere Kind zum Vorschein.
Nicht zu streng sein
Eltern tun gut daran, sich grundsätzlich auf Konflikte einzustellen. Nicht jeder Streit ist es wirklich wert. Jugendliche wollen ihre Eltern schockieren. Sich über gefärbte Haare oder unmöglichen Nagellack aufzuregen, ist es meist nicht wert. Man spart sich die Energie besser für die wirklich wichtigen Dinge wie Alkohol, Drogen oder Zigaretten. Eine kleine Verspätung ist die Aufregung meist auch nicht wert, solange die Ausgehzeiten grundsätzlich vereinbart und eingehalten werden.
Grenzen setzen und lockern
Teenies sind über Erwartungen und Regeln der Eltern meist nicht besonders glücklich. Trotzdem sind sie wichtig, denn sie zeigen, dass den Eltern etwas an ihrem Kind liegt. Jugendliche brauchen einen abgesteckten Raum, auch wenn dieser zunehmend etwas größer wird. Schulische Leistungen, Pünktlichkeit und ein respektvolles Verhalten dürfen Eltern auch von einem Teenager erwarten. Wenn es gut läuft, und sich euer Kind an die Absprachen hält, belohnt es mit etwas mehr Freiheiten, beispielsweise eine halbe Stunde länger ausgehen.
Tipp: Durchhalten! Auch wenn es manchmal kaum vorstellbar ist, die Teenagerzeit geht vorbei. Im Laufe der Zeit lassen die Höhen und Tiefen nach. Ein schönes Familienmotto für die Teeniejahre ist dieses: „Wir gehen gemeinsam dadurch – und kommen gemeinsam wieder raus.“