Je älter wir werden, desto höher ist das Risiko an einer Demenz zu erkranken. Fast jeder kennt in seiner Umgebung einen Menschen, der von einer dementiellen Erkrankung betroffen ist. In Deutschland leiden aktuell 1,4 Millionen überwiegend ältere Menschen unter dem Verlust ihrer geistigen Leistungsfähigkeit, bis hin zur vollkommenen Pflegebedürftigkeit durch häusliche oder stationäre Pflege.
Eine Demenz beginnt mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit. Oft kommen Sprach- und Orientierungsschwierigkeiten hinzu. Im weiteren Verlauf verschwinden auch die eigentlich gut erinnerbaren Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Am Ende können die Betroffenen ihre erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten verlieren. Ein eigenständiges Leben ist dann nicht mehr möglich, eine Pflege zu Hause notwendig. Das ist eine Herausforderung – sowohl für die Betroffenen, als auch für die Angehörigen.
Ursachen und Formen der Demenz
Die Ursachen für Demenz sind vielfältig und noch nicht ausreichend erforscht.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Letzere machen circa zehn Prozent aller Demenzerkrankungen aus. Sie sind Folgeerscheinungen anderer Erkrankungen. Rechtzeitig therapiert bestehen häufig gute Heilungschancen. 90 Prozent aller an Demenz erkrankten Menschen leiden jedoch unter einer primären Demenz: Sie geht mit einer Zerstörung der Nervenzellen im Gehirn einher und ist nicht heilbar.
Die primäre Demenz: Alzheimer und gefäßbedingte Demenzen
Zur primären Demenz gehören die so genannte degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ. Davon sind ein Großteil, nämlich 60 bis 65 Prozent der Erkrankten betroffen. Sie beginnt in der Regel fast unbemerkt, schleichend. Am Anfang treten leichte Gedächtnislücken und Stimmungsschwankungen auf. Die Lern- und Reaktionsfähigkeit lässt nach. Hinzu kommen Sprach- und Orientierungsschwierigkeiten. Die Erkrankten reagieren oft mit Angst, Wut und Scham auf den Verlust ihrer Selbstständigkeit und Identität.
Eine weitere Form der primären Demenz sind die so genannten vaskulären, also gefäßbedingte Demenzen. Sie entstehen infolge von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Davon sind etwa 20 bis 30 Prozent betroffen. Auch ein Schlaganfall kann diese Form der Demenz begünstigen. Die Symptome sind denen der Alzheimer-Krankheit ähnlich. Hinzu kommen Taubheitsgefühle, Reflexstörungen und Lähmungserscheinungen.
Prävention – Vorbeugen durch Aktivität
Der größte Risikofaktor für das Auftreten der meisten Demenzformen ist das Alter.
Ab 85 Jahren ist circa jeder Fünfte, ab 90 Jahren bereits jeder Dritte von einer dementiellen Erkrankung betroffen. Wer jedoch geistig aktiv bleibt, sich ausreichend körperlich bewegt und aufs Rauchen verzichtet, reduziert das Risiko an Demenz zu erkranken. Für alle Demenzformen gilt: wichtig ist die frühzeitige Diagnose!
Pflege & Betreuung: Wenn man es alleine nicht mehr schafft
Im frühen Stadium einer dementiellen Erkrankung können Angehörige, ein ambulanter Pflegedienst oder teilstationäre Einrichtungen wie Tagesstätten oder Einrichtungen zur Kurzzeitpflege in Anspruch genommen werden. Ist eine Pflege zu Hause aufgrund des Schweregrades nicht mehr möglich, sollte eine Unterbringung in einem Alten- oder Pflegeheim in Erwägung gezogen werden. Das Bundesministerium für Gesundheit hat eine umfassende Broschüre mit zahlreichen Kontaktadressen zum Thema Demenz herausgegeben.