Kartoffeln. Wer nach Irland reist, sollte Kartoffeln mögen, denn die gibt es immer und überall. Manchmal sogar zu Spaghetti. Außerdem ist es ratsam, das Wetter so zu betrachten, wie es die munteren Iren tun: als eine unwichtige Nebensächlichkeit nämlich. Wer das beachtet, wird mit gut gefülltem Magen die atemberaubende Schönheit der kleinen grünen Insel in vollen Zügen genießen – selbst im Nieselregen.
Der beste Startpunkt, um Irland kennenzulernen, ist ein Pub. Die Pubs sind nicht nur eine Institution, sondern für die meisten Iren das zweite Wohnzimmer. „Céad míle fáilte“, schallt hier auch Touristen entgegen: „hunderttausendmal willkommen“. Die Gastfreundschaft der mitunter leicht spleenigen Inselbewohner ist echt. Bei einem Guiness kommt man schnell ins Gespräch. Verständigen geht selbst mit rudimentärem Schulenglisch gut, verstehen des breiten Akzents ist da schon eine andere Sache… Zum Glück sprechen die Iren mit Händen und Füßen. Auch auf der Straße kann man sich auf die hilfsbereiten Insulaner verlassen. Trampen funktioniert nämlich in Irland sehr gut, auch wenn es vergleichsweise wenig Autobahnen gibt.
Dublin: Metropole mit Wohlfühlfaktor
Irgendwann ist jedes Guiness ausgetrunken. Dann wird es Zeit, Dublin zu erkunden. Die Millionenstadt ist das Barometer für Irlands wirtschaftlichen Aufstieg zum „Keltischen Tiger“. Die kilometerlangen Staus während der Rush-Hour passen eigentlich gar nicht zu den beschaulichen Gassen mit den bunten Häuschen und blumengeschmückten Fensterbänken.
Auch wenn der Abstieg bald folgte, der Reiz der Kontraste ist geblieben. Das neue und das alte Dublin ziehen Besucher in ihren Bann. Der Temple Bar District hat sich zu einem trendigen Shopping und Life Style Viertel gemausert. Das neue Wahrzeichen der Stadt ist The Spire, eine 120 Meter hohe Edelstahl-Säule, die sich nachts beleuchtet in den Himmel reckt. Kirchen und Schlösser dagegen erzählen Geschichten aus der Vergangenheit. Auch in der Bibliothek des Trinity College kann man in vergangene Zeiten reisen. Der abgedunkelte Leseraum mit der hohen gewölbten Decke ist an sich schon sehenswert, zwischen den 20.000 Bänden liegt aber noch ein historischer Schatz: das prächtige Book of Kells, eine wunderschöne, von Mönchen handgeschriebene Prunkschrift.
Geschichte in Stein gemeißelt
So klein die Insel, so voll ist sie doch mit Sehenswertem. Mensch und Natur haben an allen Ecken und Enden eindrucksvolle Orte geschaffen. Nicht allzu weit von Dublin liegt beispielsweise Brú na Bóinne mit mehreren prähistorischen Großsteingräbern, darunter Newgrange. Die 5000 Jahre alte Grabkammer gehört zu Recht zum UNESCO Weltkulturerbe. Jedes Jahr zur Wintersonnenwende wandert die Sonne durch einen schmalen Gang bis in die Grabkammer hinauf. Auf dem Weg gen Süden gehört eine Verschnaufpause am majestätischen Kilkenny Castle zum klassischen Irland-Programm. Ein Bier in der örtlichen Kilkenny-Brauerei natürlich auch.
Postkarten-Idylle an der irischen Westküste
Die Westküste ist bekannt dafür noch rauher zu sein, als der Rest des Landes. Im Südwesten kann man dennoch auf dem Ring of Kelly den ein oder anderen Sonnenstrahl einfangen. Die 179 Kilometer lange Panoramastraße um die Halbinsel Iveragh im Südwesten zählt zu den idyllischsten Gegenden der Insel. An schönen Tagen taucht die Sonne die weichen Hügel in ein ganz besonderes Licht. Fährt man wieder gen Norden, hört man immer häufiger Gaeilge, das traditionelle Irisch, das im Westen des Landes noch weit verbreitet ist.
Entlang der Atlantikküste gelangt man schließlich zu den Cliffs of Moher. Das malerische Panorama von den 200 Meter hohen Steilklippen ist das Postkartenmotiv Irlands schlechthin. Eine Übernachtung in den hübschen kleinen Dörfern in der Nähe lohnt sich ebenfalls.
Visum & Gesundheit
Die Republik Irland ist Mitglied in der EU. Deutsche Staatsbürger dürfen jederzeit mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweise einreisen. Ein Visum ist nicht erforderlich.
Der medizinische Standard in Irland entspricht weitestgehend dem der Bundesrepublik Deutschland. Allerdings sollte der Impfschutz laut Impfkalender des Robert-Koch-Instituts überprüft werden. Speziell bei längeren Aufenthalten und Reisen mit Kindern und Jugendlichen verweist das Auswärtige Amt auf die Möglichkeit einer Meningokokken-Impfung.
Vor Antritt der Reise sollten sich gesetzlich Versicherte die Europäische Krankenversicherungskarte besorgen. Damit haben alle EU-Bürger Anspruch auf medizinisch erforderliche staatliche Gesundheitsdienstleistungen während einer Reise innerhalb der Mitgliedsstaaten.

