Wenn die Abende länger und die Casting-Shows langweiliger werden, ist es Zeit für ein gutes Buch. Die Bestseller-Listen halten einiges parat. Im Herbst raschelt es drinnen wie draußen: die Bäume lassen die Blätter fallen, und die Menschen fangen ebenfalls an zu Blättern – allerdings in Büchern. Wenn die Abende wieder länger werden, hat man endlich wieder die Gelegenheit nach Lust und Laune zu schmökern.
Die hellen Tage
„Die hellen Tage“ von Zsuzsa Bánk ist der perfekte Begleiter für dunkle Herbstnachmittage. Mit viel Gespür und wunderschönen Beschreibungen erzählt die Ungarin in ihrem zweiten Roman von einem ewig erscheinenden Kindersommer. Das Mädchen Seri verbringt in den 60er Jahren viel Zeit in dem Garten ihrer Freundin Aja. In dem kleinen Nest Kirchblüt, unweit von Heidelberg, leben sie frei von den Zwängen der Erwachsenenwelt. Schlittschuhläufer und Seiltänzer entführen die Leser in eine ganz eigene Welt. Dabei ist Geschichte der drei Freunde Aja, Seri und Karl nicht ungetrübt. So verschwindet eines Tages Karls Bruder spurlos und im Laufe der Jahre ändert sich auch die Freundschaft. Der Leser begleitet die Kinder beim Erwachsenenwerden in einer scheinbar heilen Welt, die doch einige Kratzer hat. Beim Studium in Rom angekommen, entsteht aus der Mädchenfreundschaft sogar eine handfeste Rivalität.
Männerkrankheiten
Nicht mit typischen Herbst-Wehwehchen wie Grippe und Erkältung, sondern mit ernsthaften Erkrankungen wie Telefon-Stummheit, Gemüseintoleranz und dem Schrittgriff-Fieber befasst sich „Männerkrankheiten“ von Hanna Dietz. Mit ihrem sympathischen und lustigen Handbuch rund um die sonderbaren Leiden des Mannes spricht Hanna Dietz Frauen aus der Seele. Aber auch Männer mit Humor werden an diesem Buch viel Spaß haben, schließlich macht die Autorin klar, dass Frauen ohne die kleinen Eigenheiten der Männer ziemlich auf dem Schlauch stünden. Worüber sollte man dann noch beim Tratsch mit der Freundin reden? Und die Existenz Tausender Frauen-Portale wäre bedroht, sollte es plötzlich einen Impfstoff gegen die vielen Männerkrankheiten geben. Weibliche Leserinnern werden außerdem bemerken, dass die ein oder andere Männerkrankheit geschlechterübergreifend ansteckend ist. Die Smartphonitis beispielsweise breitet sich auch bei Frauen zunehmend aus.