
Alles andere als altmodisch: Stricken & Häkeln: Dass Strickwaren voll im Trend sind, zeigt schon ein Blick auf die Laufstege der Modemetropolen. Der Hype um die heiße Nadel geht jedoch noch weiter: Omas Hobby ist hip. In Zügen, Wartezimmern und sogar an Laternenpfosten heißt es wieder links-rechts-links-rechts.
Die neuste Masche? Handarbeit!
Ob Socken, Stulpen, Schals oder Pullover, Handarbeit ist wieder angesagt. Was bis vor kurzem noch angestaubt und altmodisch war, ist jetzt Ausdruck von Individualität. Bei manchem ist das Strickwerk sogar Teil einer kleinen Revolution: Beim sogenannten Urban Knitting oder Guerilla Knitting wird der öffentliche Raum mit bunten Wollmäntelchen versehen. Weder Statuen, noch Türklinken oder Baumstämme sind vor den Nadeln sicher. Zu bestaunen ist das Streetart-Phänomen in Berlin, Frankfurt, Bochum oder Stuttgart.
Handarbeit als Team Work
Für die Strickfans besteht der Reiz darin, ein Einzelstück herstellen zu können, und zwar ganz nach dem eigenen Geschmack. Auf Strickparties und in speziellen Kursen wird bei einem Glas Wein die gute, alte Handarbeit zu neuem Leben erweckt. Auf YouTube und in Blogs gibt es Infos von den Profis.
Julekuler: Gestrickte Weihnachten
Der Trend macht selbst vor Christbaumkugeln nicht halt: Die Designer Arne und Carlos haben Ihre Kugeln mit traditionellen Norwegermustern umstrickt und gleich ein Buch daraus gemacht. So schmückte Selbstgestricktes an Weihnachten 2012 auch deutsche Christbäume. Selbst Promis sind vom Strickfieber gepackt. Die Biathletin und Olympiasiegerin Magdalena Neuner strickt mittlerweile sogar professionell. Auf Ihrer Webseite Magdalena strickt verkauft sie Handarbeitskurse auf DVD und Strickanleitungen für Mützen, Schals und Trachtenjacken.
Myboshi: Häkelmützen aus Oberfranken
Von Freiberg aus häkelten sich zwei männliche (!) Studenten sogar zu Weltruhm. Unter dem Label myboshi verkaufen sie handgemachte Häkelmützen. Der Clou: In einem Konfigurator können sich die Käufer ihre Wunsch-Mütze selbst kreieren. Mehr als 30 flinke Seniorinnen häkeln die Mützen dann auf Bestellung – an Spitzenzeiten bis zu acht am Tag.
Wer das toppen möchte, der darf ganz offiziell nachhäkeln: Im letzten Jahr kam das Buch „myboshi-Mützenmacher“ mit Anleitungen für die Trend-Mützen auf den Markt. Dazu gibt es eine CD und echte myboshi-Labels zum Aufnähen. Nach nur einem halben Jahr war „myboshi-Mützenmacher“ schon das meistverkaufte Handarbeitsbuch Deutschlands.
Also, worauf warten Sie noch? Ran an die Nadel!