
Im Laufe des Lebens schlägt unser Herz etwa drei Milliarden mal. Seine Mission: fünf bis sieben Liter Blut pro Minute durch unseren Körper zu pumpen. Das ist die Grundlage für unsere Gesundheit. Wenn die Äderchen rund um das Herz durch Ablagerungen verstopft sind, wird auch das Herz selber nicht mehr ausreichend durchblutet. Dann macht sich die Angina Pectoris bemerkbar.
Patienten beschreiben häufig anfallartige Schmerzen. Hinzu kommen Atemnot und Schweißausbrüche. Die Brust fühlt sich plötzlich wie eingeschnürt an. Darum ist die Angina Pectoris auch als „Brustenge“ bekannt. Besonders hinter dem Brustbein breitet sich der Schmerz aus. Je nachdem, welche Form der Angina Pectoris vorliegt, klagen die Betroffenen aber auch über Schmerzen im Kiefer, in Armen, im Oberbauch oder sogar im Rücken. Dahinter steckt meist ein ernstes Problem: Die Angina Pectoris ist ein Symptom für eine koronare Herzkrankheit (KHK). Damit ist gemeint, dass in den Herzkranzgefäßen eine Verengung vorliegt, sodass das Blut nicht mehr ungehindert durchfließen kann. Das Ergebnis ist eine Unterversorgung des Herzens mit sauerstoffreichem Blut.
Angina Pectoris: Ein ernstes Zeichen
In vielen Fällen tritt die Angina Pectoris nur vorübergehend auf und lässt nach, wenn man eine Pause macht. Auch gefäßerweiternde Medikamente lindern den Schmerz oft kurzfristig. Damit ist das Symptom zwar bekämpft, die Herzerkrankung besteht aber weiterhin. Bei fortschreitendem Krankheitsbild, beispielsweise, wenn die Schmerzen auch im Ruhezustand vorliegen, länger anhalten oder intensiver werden, besteht akute Herzinfarktgefahr. Eine Angina Pectoris sollte daher nicht unterschätzt werden. Auch wenn die Schmerzen wieder verschwinden, ist ein Arztbesuch dringend erforderlich.

Gute Behandlungsmöglichkeiten für Angina Pectoris
Angina Pectoris ist eine der häufigsten Ursachen für die Aufnahme ins Krankenhaus. Bei einem akuten Anfall wird der Patient zunächst ruhiggestellt. Tritt keine Besserung ein, kann die Angina Pectoris auch medikamentös behandelt werden. Die Medikamente sorgen in erster Linie dafür, dass das Herz wieder mit Sauerstoff versorgt wird. Wichtig ist es, die koronare Herzerkrankung anzugehen, die hinter der Angina Pectoris steckt. Häufig liegt eine Arteriosklerose vor. Das sind Gefäßverengungen. Diese entstehen durch die sogenannten Plaques, also Ablagerungen aus Fett und Kalk.
Arteriosklerose: Risiken erkennen und vermeiden
Die Ursachen dafür können im Lebenswandel zu finden sein: Eine fettreiche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress oder Rauchen sind Risikofaktoren. Aber auch Bluthochdruck- oder Diabetes-Patienten sind häufiger von einer Arteriosklerose betroffen. Die Behandlung kann aus verschiedenen Maßnahmen bestehen. Manchmal hilft ein Eingriff, bei dem die Engstellen mit einer Gefäßstütze (Stent) stabilisiert werden, oder die Gefäße werden mit einem Ballonkatheter gedehnt. Viele Patienten werden durch die Gabe von Medikamenten unterstützt. Die Therapie sollte jedoch immer durch einen gesunden Lebenswandel ergänzt werden: wenig tierische Fette, viel Obst und Gemüse, Bewegung und keine Zigaretten. Damit lässt sich das Risiko einer Gefäßverengung und einer damit verbundenen Angina Pectoris schon lange im Vorhinein deutlich senken.