Menschsein

Wie funktioniert Ahnenforschung im Internet?

schwarz weißes Familienporträt

Die Ahnenforschung erlebt derzeit eine kleine Renaissance. Im Internet sind viele Foren und Dienste entstanden, die Wissbegierigen die Suche nach den Urahnen erleichtern. Die meisten treibt schlicht die Neugier auf die vielen Menschen, die in der Vergangenheit die eigene Gegenwart vorbereitet haben. Wo haben Sie gelebt? Welchen Beruf hatten Sie? Existierte ein Familienbesitz, auf dem heute ein bekanntes Gebäude steht? Gab es eine große Liebesgeschichte oder noch größere Skandale?

Erst Schritte zur Familienchronik

Die Ahnenforschung ist ein zeitintensives Hobby. Die ersten Schritte sind noch sehr einfach. Man beginnt einfach mit sich selber und ergänzt alle Verwandten, die man selber kennt. Die nächsten Generationen kann man noch über lebende Angehörige wie die Großeltern oder sogar die Urgroßeltern erfragen. Danach wird es meist schon recht schwierig. Ab diesem Punkt geht es darum, möglichst viele Daten zu sammeln. 

Familienschätze auf den Dachboden 

Suchen Sie gezielt in Ihrer Familie nach allen Dokumenten, die etwas über Ihre Geschichte verraten könnten. Die Familienstammbücher sind natürlich besonders wertvoll, denn sie enthalten Geburts- und Sterbeurkunden mit vielen Hinweisen zu den eigenen Vorfahren. Aber auch hier stößt man schnell an Grenzen. Schauen Sie alte Dokumente und Fotos genau an. Halten Sie Informationen fest, die Sie beispielsweise auf mitfotografierten Schildern erkennen können oder handschriftliche Hinweise zu Ort und Datum auf der Rückseite eines Fotos. Alte Briefe oder Tagebücher erzählen vielleicht von Umsiedelungen oder sich anbahnenden Ehen. 

Ämter helfen bei der Ahnenforschung 

Wenn Sie in der Familie bereits alles zusammengetragen haben, kann der Schritt zu öffentlichen Ämtern helfen. Standesämter, Ortsfamilienbücher, Einwohnermeldeämter oder Kirchenbücher sind gute Anlaufstellen, ebenso wie Steuerlisten. Darüber hinaus sind Zeitungsarchive und sogar Friedhöfe interessante Quellen. Allerdings wird die Suche nach der Familienvergangenheit ab diesem Zeitpunkt tatsächlich zur Detektivarbeit.

Online-Suche nach den Vorfahren

Auch im Internet können Ahnenforscher heute fündig werden oder zumindest Hilfe erhalten. Familienforscher haben sich in Foren und auf Portalen zusammengetan und unterstützen sich mit Rat und Tat bei der Entschlüsselung des Familiengeheimnisses. Hier lohnt es sich, Suchanzeigen einzustellen, wenn Sie mit Ihrer Familiengeschichte nicht mehr weiterkommen. Außerdem gibt es sogar Datenbanken mit Millionen von Einträgen, in denen Sie vielleicht einen Treffer landen. Ein weiteres Plus: Die Online-Dienste bieten oft noch eine Software an, mit der sich alle Daten in einem multimedialen Familienstammbaum sammeln lassen. Neben Fotos, Geburtsdaten und Verwandtschaftsgraden können viele weitere Informationen hinterlegt werden. Hier eine kleine Auswahl:

Genealogienetz.de

Umfangreiches Online-Angebot des Vereins für Computergenealogie mit vielen Foren, Mailinglisten, digitaler Bibliothek, Datenbanken und Archiven mit alten Zeitungsannoncen. Sogar Grabsteine kann man online einsehen.

familysearch.org

Eine weltweite Datenbank, die von den Mormonen betrieben wird. Laut eigener Aussage die weltweit größte Organisation für genealogische Forschung. Die Datenbank enthält über 3 Milliarden Namen. Der Zugriff ist kostenlos. 

MyHeritage.de

Über das Online-Portal MyHeritage.de vernetzen Hobby-Ahnenforscher ihre Familien. Namen und persönliche Daten von Angehörigen können in einen Stammbaum eingetragen werden. Das internationale Familiennetzwerk hat sich zur zweitgrößten Webseite für Familiengeschichte entwickelt.

Ancestry.de

Ancestry bündelt über 20 000 Datenbanken und greift so auf 5 Milliarden Namen zu, der Dienst ist allerdings kostenpflichtig. Außerdem kann man bei Ancestry in Kooperation mit familytree.de einen eigenen Familienstammbaum erstellen. Für alle, die noch weiter ins Detail gehen wollen, bietet Ancestry.de erweiterte Services an, die Zugriff auf umfangreiche Datenbanken mit historischen Dokumenten ermöglichen.

Buch-Tipp:

Die Stiftung Warentext hat ein Praxisbuch für Einsteiger zur Ahnenforschung herausgebracht. Der Leitfaden erklärt Ihnen alles, was Sie für eine Familienchronik benötigen: Quellen, Computerprogramme, Online-Dienste. Sogar zur Namensgeschichte und über Familienwappen erhält man viele nützliche Informationen.

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