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Ist Bangkok die Stadt der Geister und Könige?

Tempel in Bangkok

Bangkok steckt voller Extreme: Luxuriöse Einkaufszentren werfen ihre Schatten auf die spärlichen Behausungen der Arbeiter. Vor Gourmetrestaurants stehen qualmende Garküchen. In den gold-glitzernen Tempelanlagen herrscht Ruhe, während direkt daneben das lautstarke Wirrwarr der sechsspurigen Highways seinen Gang geht. Sündhafter Hedonismus trifft auf die Bescheidenheit des Buddhismus. An einem Tag in Bangkok fällt man von einer Welt in die andere. 

Die thailändische Hauptstadt hat sich zu einer modernen Metropole entpuppt. Trotzdem ist Bangkok authentisch geblieben. In der gleißenden Tropensonne kann sich das Chaos nicht verstecken. Löchrige Bürgersteige, verknotete Stromleitungen und der verruchte Rotlichtdistrikt Patpong gehören zum Stadtbild wie die ewig hupenden Tuc-Tucs. Trotzdem kehren Bangkok-Reisende überdurchschnittlich häufig wieder. Denn was auf den ersten Blick chaotisch erscheinen mag, gibt der Stadt einen ganz eigenen Charakter. 

Auch das legendäre Lächeln der Thais begeistert Besucher aus West und Ost gleichermaßen. Werte wie Großzügigkeit und Gastfreundschaft sind in den Dorfgemeinschaften tief verwurzelt, werden aber genauso in der Großstadt gelebt. Darum gilt Bangkok als eine der freundlichsten Städte der Welt.

Königskult und Spiritualität

Die Hitze, der Verkehr, die Menschenmassen. Wer das erste Mal in Bangkok unterwegs ist, der mag das Gewimmel ein wenig überwältigend finden. Oasen der Ruhe sind die vielen Wats, die alten Tempel. Davon gibt es fast mehr als fliegende Händler auf der Touristenmeile Kao San Road. Zwar sind auch in den Gotteshäusern die Besucherströme schon früh morgens unterwegs, trotzdem geht es im Inneren weitaus entspannter zu. In Sanam Luang, dem kulturellen Zentrum der Stadt, stehen der Königspalast und der Königstempel Wat Phra Keo gleich nebeneinander. Ein idealer Startpunkt, um zwei der wichtigsten Aspekte Thailands kennenzulernen: den Buddhismus und das Königshaus. König Bhumibol gilt als Inkarnation des Gottkönigs Rama und wird von seinem Volk mit Hingabe verehrt. Abfällige Bemerkungen über die Königsfamilie sind in Thailand tabu. 

Selbst in den Tempeln lassen sich die ausgeglichenen Thais von den vielen Besuchern nicht aus der Ruhe bringen. Im Wat Phra Keo und im etwas kleineren Wat Po kann man daher auch heute noch beobachten, wie Opfergaben gemacht werden. Denn Spiritualität gehört zum Alltag der meisten Menschen. Überall in den Straßen sind die kleinen Geisterhäuschen zu sehen, die mit Blumen geschmückt werden. Auch Autos, Busse und Schiffe sind mit bunten Kränzen behangen, um die Geister wohlwollend zu stimmen.

Das Venedig des Ostens

Mitten durch Bangkok fließt der Chao-Phraya-Fluss. Der „Fluss der Könige“ und seine vielen Kanäle, die Khlongs, haben der Stadt den Beinamen „Venedig des Ostens“ eingebracht. Bei einer Bootstour entlang der Wasserstraße sind die Gegensätze der Metropole wieder allgegenwärtig. Die prachtvollen Bauten des Nationalmuseums, der Luxushotels oder Wat Arun einerseits, schwimmende Märkte und mit Reis beladene Langboote andererseits. Dazu mischen sich die öffentlichen Fähren als Alternative zu den verstopften Straßen der Stadt. Bei einer Fahrt auf dem Chao-Phraya-Fluss kann man Bangkok noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Besonders abends, wenn sich die Lichter der Clubs, Bars und Szene-Restaurants auf dem dunklen Wasser spiegeln.

Impfung & Gesundheit

Bei einer Reise nach Thailand sind die Standardimpfungen laut Impfkalender des Robert-Koch-Institutes empfohlen (Keuchhusten, Tetanus, Diphterie, Polio, Masern, Röteln, Grippe und Mumps). Zusätzlich ist eine Hepatitis A-Impfung sinnvoll. Bei längeren Aufenthalten sollte auch ein Schutz gegen Hepatitis-B, Tollwut, Typhus und Japanische Encephalitis in Betracht gezogen werden. 

Zwar gilt Bangkok als malariafrei, dafür besteht die Gefahr einer Infektion mit Dengue-Fieber. Eine Impfung dagegen ist nicht möglich. Reisende sollten sich daher gut gegen Mückenstiche schützen. Bei Bluttransfusionen, Drogengebrauch und sexuellen Kontakten weist das Auswärtige Amt auf ein hohes HIV-Risiko hin. 

Am häufigsten sind Bangkok-Urlauber von Durchfallerkrankungen betroffen. Leitungswasser sollte weder getrunken noch zum Zähneputzen verwendet werden. Nahrungsmittel sollten nur gekocht gegessen oder vor dem Verzehr geschält werden. Halten Sie Fliegen von Ihrem Essen fern, denn Sie können Erreger übertragen.

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