Marokko fasziniert. Obwohl das Land in nur einer Stunde mit der Fähre von Spanien aus zu erreichen ist, erscheint es doch ungleich weiter weg. Gerüche und Geräusche, Aromen und Architektur, Farben und Formen – alles ist so ganz anders. Man fühlt sich nicht nur an einem anderen Ort, sondern auch in einer anderen Zeit. Der perfekte Ort, um den deutschen Alltag gegen ein orientalisches Märchen einzutauschen.
Land der Gegensätze
In Marokko tauchen europäische Besucher in eine fremde, aber bezaubernde Welt ein: Die islamisch geprägte Kultur und tief verwurzelte Traditionen einerseits, afrikanische Einflüsse und Nachwirkungen der französischen und spanischen Kolonialherren andererseits. Marrakesch und Casablanca locken mit orientalischem Flair, genauso gut kann man Wintersport betreiben oder zu einer Wüstentour aufbrechen.
Traumstrände für Romantiker und Wassersportler
Den Tourismus-Boom hat Marokko in erster Linie den wunderschönen Sandstränden zu verdanken: 500 Kilometer Küste am Mittelmeer, aber vor allem 3.000 Küstenkilometer am Atlantik. An der Atlantikseite sind die Strände oft kilometerlang. In Agadir kann man 10 km durch feinsten Sand spazieren – und das bei 300 Tagen Sonne im Jahr. Weiter im Süden weht von Mitte März bis Mitte September der Passatwind auf die Küste: ideale Bedingungen für Wassersportarten wie Surfen, Wind- oder Kite-Surfen. Auch motorisierte Sportarten, beispielsweise Wake Boarding oder Jet Ski, sind im Angebot.
Mittelmeerküste: Europa im Blick
An der zerklüfteten Küste des Mittelmeers, zwischen Tanger und Al Hoceima, geht es etwas beschaulicher zu. Kleine Buchten und traditionelle Fischerdörfchen bestimmen das Bild. Badeorte wie Tamuda Bay, Saïdia oder Tetouan verbinden die spanisch-maurische Kultur mit modernem Urlaubskomfort. Die Medina von Tetouan ist ein wahres Labyrinth. In den schattigen Gassen des UNESCO Weltkulturerbes duftet es nach den reifen Früchten der kleinen Marktstände.
Marokkos Städte
Casablanca, durch den gleichnamigen Film bis heute weltberühmt, ist die westlichst geprägte Stadt des Landes und gleichzeitig kulturelles Zentrum. 1993 wurde hier die größte Moschee außerhalb Mekkas errichtet – das heutige Wahrzeichen Casablancas. In Marrakesch ist der Gauklerplatz Djemaa el Fna touristischer Mittelpunkt der Stadt. Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Akrobaten und mobile Straßenküchen vermischen sich zu einem einzigen, farbenfrohen Spektakel. Marrakesch ist wie eine Reise in die Welt arabischer Märchen. Viel kleiner aber nicht weniger pittoresk ist Essaouira. Das romantische Hafenstädtchen ist von einer vollständig erhaltenen Festung umgeben, die Medina sogar autofrei. Noch mehr antike Schätze gibt es in Fès zu erkunden, sie ist die arabischste Stadt Marokkos und galt lange als das intellektuelle Zentrum. Heute ist Fès die größte, durchgehend bewohnte mittelalterliche Stadt der islamischen Welt und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wildnis im Herzen
Trotz der märchenhaften Städte und traumhaften Strände ist die Landschaft Marokkos eigentlich von Wildnis geprägt. Die raue Kulisse des Atlasgebirges dominiert weite Teile des Landes. Hier verstecken sich noch ursprüngliche Berberdörfer. Von Dezember bis März kann man im Atlasgebirge sogar Skilaufen. Mit der höchsten Seilbahn Afrikas geht es auf den Gipfel des 3273 Meter hohen Jebel Oukaïmeden. Der perfekte Gegensatz dazu ist die majestätische Weite der Sahara. Per Kamel können Urlauber diese beeindruckende Szenerie erleben: Nomadendörfer, Oasen und die mächtigen Dünen von Erg Chebbi, dem größten Sanddünengebiet Marokkos. Bis zu 200 m hoch türmt sich hier der Sand, den die Abendsonne in ein kitschig-rotes Hügelmeer verwandelt.
Einreise & Gesundheit
Deutsche Staatsangehörige erhalten bei der Einreise ein bis zu 90 Tage gültiges Touristenvisum. Dafür ist lediglich ein Reisepass notwendig, der mindestens noch 6 Monate gültig sein muss.
Eine Impfpflicht besteht nicht. Allerdings sind die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender empfehlenswert. Dazu gehören für Erwachsene Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis (Kinderlähmung) sowie gegen Masern-Mumps-Röteln und Influenza. Als Reiseimpfung ist zusätzlich Hepatitis A sinnvoll, bei längeren Aufenthalten auch Hepatitis B.
Die medizinische Versorgung in Marokko kann mit europäischen Standards nicht gleichgesetzt werden. In den Großstädten wie Rabat und Casablanca gibt es jedoch sehr gute Privatkliniken mit englisch- und französischsprachigem Personal.
Darminfektionen sind bei Touristen nicht unüblich. Wenn Sie jedoch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygieneregeln beachten, lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden.
Im Jahr 2010 hat die Weltgesundheitsorganisation Marokko als malariafrei deklariert. Das Malaria-Risiko ist daher minimal.